Donnerstag, 19. April 2012

Reiseexpressionen 2

Aufzeichnungen vom 1. April:

Morgen werden wir Bangkok verlassen in Richtung Sued-Osten des Landes. Das Witzige ist: Ich fuehle mich wie auf meinen Amerika Reisen. Sau-heiss, fremde Sprache, alles viel groesser hier. Wir in Wien glauben, der Milleniumtower ist hoch. Hier hingegen ist alles so hoch. Alle haben gesagt:"In Thailand ist alles ganz anders" Bisher ist eigentlich alles ziemlich gleich. Die Autos fahren schnell, die Leute schauen in der U-Bahn fad drein, sie interessieren sich fuer IPads und haben grosse Shoppingcenter, mit McDonalds und Burgerking. Aber gut - Grossstadt und 2 Tage Erfahrung, ich denke, im Detail liegt der Unterschied.

3. April:

War schon sehr relaxed. Haben gestern einen Russen gesehen, der sich in der Vollfettn ein Peacezeichen auf den Arm taetowieren liess. Ich habe vorerst entschlossen, mich nicht taetowieren zu lassen.

5.April:

Heute hatten wir einen kleinen Moped-Unfall. Die Strasse endete und ging ueber in Schotterstrasse. Wir waren ein wenig zu schnell, konnten nicht bremsen und fielen beinahe schon im Stehen rechts hin. Das Moped gab immer noch Gas, bis ich den Schluessel abzog. Der Rueckspiegel und das rechte Bremspedal zerbrach, was muehsam war, weil wir den gesamten Heimweg mit der schwachen Rueckbremse bewaeltigen mussten. Aber zum Glueck ist uns ausser Schrammen und leichten Verbrennungen nichts passiert.
Es haette schlimmer kommen koennen. So schnell kann es gehen. Wieder ein Beweis, sorgfaeltig mit der eigenen Zeit umzugehen und keinen Bloedsinn im Leben zu machen, sondern wenn etwas einem taugt, es zu machen und wenn nicht, dann nicht. Zu oft habe ich schon faule Kompromisse geschlossen, zu lange sinnlose Dinge getan, die mir wenig Spass bereiteten. Kann man einen Magister sinnlos nennen? Ich denke schon. Nur weil er fuer andere wichtig ist, muss er nicht fuer dich richtig sein.




Herrlich hier. Es regnet, ist 2 Uhr frueh, ich sitze in der Haengematte auf unserer Veranda, die Blitze zucken ueber den Himmel. Ein irres Szenario.

Es war ueberraschend fuer mich, wie wichtig die Titel fuer die Menschen sind. Seit in meinem Blog mein Titel stand, haeuften sich die Anfragen. Aber auch bezueglich Eintraegen, die ich als NichtMagister schrieb. Seit dem Mag hatte ich mehrere Interviews und 3 Artikelanfragen fuer Zeitungen. Den Leuten sind Titel wichtig. Sie beten die Wissenschaftlichkeit an. Auch, wenn ich aus Erfahrung weiss, dass die wissenschaftliche Ausbildung grottenschlecht sein kann. Dass Gehirnwaesche und Indoktrinierung so gut funktionieren koennen, ist erschreckend. Wir alle kennen das Milgram-Experiment. Aber wir sehen nicht, dass die selben Mechanismen bei uns auch ablaufen. Wir sehen die Kinder verhungern, aber glauben lieber den Menschen in den weissen Kitteln, die uns versichern, dass das gut und gerecht ist und dass wir nicht Schuld sind und eh nichts aendern koennen. Wiederum eine Erinnerung daran, dass das Projekt der Aufklaerung bei weitem noch nicht abgeschlossen ist und eventuell nie sein wird. Wie verhaelt es sich mit der Aufklaerung? Sie klaert auf. Auch hier duerfen wir uns nicht von der Entitaet taeuschen lassen sondern muessen den Prozess sehen und im Hinterkopf haben, dass alle Institutionen vergaenglich sind. Dass jeder von uns in dieses Leben geworfen wird und dass somit Aufklaerung bei jedem Menschen neu anfaengt.

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